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Stiftung Warentest hat 23 Olivenöle untersucht. Neun Produkte erhielten eine schlechtere Bewertung als vor zwei Jahren. Beim Geschmack, Aussehen und Geruch der Produkte gab es nur wenige gute Noten, in der höchsten Güteklasse sogar sechsmal ein mangelhaft.
„Das reicht von ranzig, was man auch gut kennt, wenn das Öl schon älter ist oder auch Hitze erfahren hat“, sagt Warentester Jochen Wettach. „Oder auch stichig-schlammige Noten. Das kommt von der Gärung während der Herstellung. Und wir hatten auch etwas wein- oder essig-artige Noten, was auch bakteriell bedingt sein kann.“
Weniger Polyphenole
Auch in der chemischen Qualität konnten etliche der untersuchten Öle nicht das Niveau vergangener Jahre halten.
Und noch etwas fiel auf: Olivenöl ist reich an gesundheitsförderlichen Polyphenolen, sie schützen die Blutfette im menschlichen Körper. Eine Studie aus Portugal zeige, dass in den Ölen im Schnitt ein Sechstel weniger an Polyphenolen vorhanden seien.
„Diese Polyphenole sind natürlich vorkommende Antioxidantien und die Gehalte verändern sich auch während der Reifung, das ist ein normaler Prozess“, sagt Warentester Jochen Wettach. „Aber tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass auch Hitzestress den Bäumen zu schaffen macht, sodass die Gehalte an diesen wünschenswerten Polyphenolen dadurch abnehmen können.“
Er habe das erste Mal den Eindruck, dass sich die Klimakrise in einer Lebensmitteluntersuchung niederschlägt.
Hitze und Dürre in Spanien
Der größte Olivenproduzent Spanien hat seit Jahren mit steigender Hitze und anhaltenden Trockenperioden zu kämpfen. Blüten verbrennen in der Sonne, Olivenfrüchte trocknen aus. Zunehmend bewässern die Bauern ihre Plantagen künstlich, doch mit dem sinkenden Grundwasserspiegel wird auch das zum Problem. Meerwasserentsalzungsanlagen an der Küste verbrauchen viel Energie und das Wasser ist für die Landwirte teuer. Die Kläranlagen der Städte können nicht ausreichend Wasser liefern.