Große Daten

Gemeinsame Pressemitteilung des Umweltbundesamtes und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz

Mar 13, 2024

Labor für Künstliche Intelligenz und Big Data beim Umweltbundesamt gestartet

Bundesumweltminister Lemke und UBA-Präsident Messner geben den Startschuss für neuen Experimentierraum zur Analyse von Umweltdaten

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dr. Dirk Messner, haben heute das Anwendungslabor für Künstliche Intelligenz und Big Data („AI-Lab“) am UBA eröffnet. Das AI Lab soll die Grundlagen für den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) legen, um die Analyse großer Mengen an Umweltdaten (Big Data) zu erleichtern. Alle Behörden des Umweltministeriums werden das KI-Labor für ihre Arbeit nutzen, das heute seine Arbeit aufnimmt.

Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt und Verbraucherschutz: „Die Potenziale von KI und Big Data sind immens – auch für den Umwelt-, Klima- und Naturschutz.“ Sie nachhaltig zu nutzen, ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und Teil einer verantwortungsvollen Digitalisierung. Das neue AI Lab ist innovativ und ermöglicht es den Behörden des Umweltministeriums, maßgeschneiderte Anwendungen für Herausforderungen zu entwickeln – beispielsweise für die effizientere Auswertung von Satellitendaten, um den Ausbau von Wind- und Solarenergie besser planen zu können. Diese Anwendungen sollen die Arbeit der Behörden unterstützen und das Verständnis für Probleme, Lösungen und Zusammenhänge im Umweltbereich sowohl bei den Behörden selbst als auch in der Öffentlichkeit verbessern. Dies wird als Modell dienen.“

⁠UBA ⁠Präsident Dirk Messner: „Digitale Transformation und künstliche Intelligenz sind ein Paradigmenwechsel auch im Umweltschutz. In Zukunft können wir Umweltdaten völlig anders und auch effektiver analysieren. Dazu müssen wir neue Data-Science-Methoden für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung nutzen und Kompetenzen im gesamten Umweltbereich aufbauen. Andernfalls können wir mit der notwendigen Digitalisierung der Verwaltung nicht Schritt halten. Unser Anwendungslabor ist ein einzigartiger Experimentier- und Gestaltungsraum für die Analyse von Umweltdaten.“

Das AI Lab nutzt datenwissenschaftliche Methoden und Technologien, um die heterogenen, komplexen und bisher oft schwer zugänglichen Datensätze in der Umweltverwaltung besser zu nutzen. Dazu gehören Erdbeobachtungs- und Messdaten, Prozessdaten zur Verwaltungs- und Vollzugsoptimierung und viele weitere Umwelt-, Natur- und Strahlenschutzdaten. Erste Beispiele für mögliche Einsatzmöglichkeiten von KI sind die Identifikation von Wind- und Photovoltaikanlagen in Satellitendaten zur besseren Planung. Auch illegal gehandelte und geschützte Tier- und Pflanzenarten können auf Online-Handelsplattformen besser aufgespürt werden. Mit dem AI-Lab können alle Behörden des Umweltressorts KI-Anwendungen auf Basis von Umweltdaten entwickeln – neben dem UBA sind dies das Bundesamt für Naturschutz, das Bundesamt für Strahlenschutz und das Bundesamt für Sicherheit Entsorgung nuklearer Abfälle.

Das AI Lab ist eine Initiative im Rahmen der Umweltdigitalen Agenda des BMUV und Teil des 5-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ des BMUV. Dafür stehen 26,4 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunktur- und Zukunftspakets der Bundesregierung (2021) zur Verfügung. An den Standorten Leipzig, Berlin und Dessau-Roßlau werden rund 30 Mitarbeiter zunächst befristet bis 2025 beschäftigt. Das AI Lab legt besonderen Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und entwickelt Lösungen für den ressourcenschonenden Einsatz von KI und Big Daten (Verantwortungsvolle und grüne KI). Dabei stehen verschiedene Aspekte nachhaltiger Software im Fokus, vom möglichst energieeffizienten Einsatz der Hardware über die angemessene und ethische Auswahl von Daten und Algorithmen bis hin zur Nutzbarkeit durch Dritte im Kontext von Open Source.

Das AI Lab arbeitet derzeit daran, effektive nationale und internationale Netzwerke und Kooperationen zum Thema KI und deren Einsatz im Umweltbereich aufzubauen. Ziel ist der Aufbau methodisch und fachlich relevanter Kompetenzen im gesamten Umweltbereich. Die Behörden wollen voneinander lernen und so Impulse für die digitale Transformation in der Umweltverwaltung geben. „Bei der Umsetzung von Beispielanwendungen (Use Cases) arbeiten wir eng mit unterschiedlichsten Experten aus dem Umweltressort zusammen, von der Meeresforschung über den Strahlenschutz bis hin zur Atmosphärenphysik im urbanen Raum. Uns ist es wichtig, dass das AI-Lab sowohl nach außen als auch nach innen wirkt“, sagt Robert Wagner, Leiter des AI-Labs am UBA.

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