Die Gemeinde stellte daraufhin Vorschläge für eine neue Version des Bebauungsplans vor. Demnach sollen unter anderem nur etwa 50 Hektar Wald gerodet werden.
Hauptkritikpunkt an der Tesla-Fabrik ist deren Wasserverbrauch – zumal sie zum Teil in einem Wasserschutzgebiet liegt. Teslas Wasserbedarf – mit 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr beziffert – entspricht ungefähr einer 30.000-Einwohner-Stadt.
Hinzu kommt, dass Brandenburg seit mehreren Jahren unter verstärkter Trockenheit leidet – obwohl es in der Region viele Seen gibt. Doch sobald es weniger regne oder mehr Wasser genutzt werde, gebe es ein Problem bei der Wassernachlieferung, erklärt Gewässerökologe Martin Pusch. Durch den Klimawandel und die starke Wassernutzung sei bei einigen Seen der Wasserspiegel bereits deutlich abgesunken, kleinere Seen seien bereits ausgetrocknet, sagte Pusch bereits im Jahr 2022.
Von Tesla hieß es jedoch Mitte März 2024 laut „Wirtschaftswoche“, der Autobauer verbrauche weniger als ein Drittel der vertraglich zugelassenen Wassermenge. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) beliefert Tesla jährlich mit bis zu 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser. In einem Abwasserbericht der Fabrik für das Jahr 2023 Jahr heißt es nach Informationen des „Tagesspiegel“, Tesla habe 451.654 Kubikmeter Frischwasser verbraucht. Auch für seine Erweiterung will der E-Autobauer nach eigenen Angaben nicht mehr Wasser brauchen.
Doch Kritik gibt es nicht nur am Wasserverbrauch. Seit der Eröffnung der Fabrik registrierte das Landesamt für Umwelt bereits zahlreiche Umweltvorfälle. Bis Herbst 2023 waren es 26. Unter anderem handelt es sich um Brände oder den Austritt von Dieselkraftstoff und Lacken.
In den ersten Monaten des Jahres 2024 wurde bekannt, dass Tesla mehrfach Abwassergrenzwerte bei Stickstoff und Phosphor deutlich überschritten hat. Es habe keine Gefahren für die Gesundheit und die öffentliche Trinkwasserversorgung gegeben, hieß es von den Behörden. Doch eine Studie von Umweltforschern aus Leipzig sagt, zu hohe Einträge von Phosphor und Stickstoff seien für Menschen gefährlich, könnten aber auch das Algenwachstum in Flüssen und Seen stark beeinflussen sowie Fischsterben auslösen.
Wie sinnvoll ist die E-Auto-Produktion?
Die Kritik an Tesla endet nicht bei Fragen nach Umweltschäden rund um das Werk in Grünheide. Manche Kritiker stellen grundsätzlich infrage, ob E-Autos eine Lösung für die Klimakrise sein können. Hierfür führen sie etwa den Lithiumabbau an, der in Lateinamerika große Umweltschäden verursache. E-Autos hätten zwar einen grünen Anstrich, seien aber keine Lösung für die Klimakrise, sagt beispielsweise Lou Winters vom Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“, welches das an Tesla angrenzende Waldstück besetzt hat. Sie fordert die Produktion von E-Bussen für einen kostenlosen Nahverkehr statt SUV.