Wissenschaft

Life Sciences in Österreich: Innovation versetzt Berge

Feb 23, 2024

Innovative Start-up- und Scale-up-Unternehmen benötigen wachstums- und forschungsfreundliche Rahmenbedingungen, um wachsen zu können. Österreich macht es vor.

Die Gründungsphase einrichten, Fördermittel beantragen, Mitarbeiter und Investoren finden, Finanzierungsformen durchdenken, Geschäftsmodelle entwickeln, Absatzmärkte erschließen und so weiter – es sind viele Schritte notwendig, um von einer Idee zu einem erfolgreichen Startup oder gar zu gelangen vergrößern.

Zwei zentrale Faktoren für Jungunternehmer sind vielschichtige Netzwerke und attraktive Rahmenbedingungen am Standort. Manche denken vielleicht zuerst an Boston, London oder Berlin. Doch im Herzen Europas ist ein kleines Land zu einem Zentrum der Startup-Szene geworden. Allein im ersten Halbjahr 2023 gab es laut EY Startup Barometer in Österreich so viele Finanzierungsrunden wie nie zuvor; und gemessen an der Zahl der Einhörner liegt das Land mittlerweile auf Platz vier in der EU. 

Vor allem im Life-Science-Bereich hat sich in Österreich eine lebendige Startup-Szene entwickelt. Eine zentrale Rolle spielt die Kombination aus privaten Investoren, staatlichen Fördermöglichkeiten und einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die die notwendige Infrastruktur wie Laborflächen bereitstellen. Aber natürlich spielen auch weiche Faktoren eine Rolle: Die hohe Lebensqualität bei moderaten Lebenshaltungskosten macht Österreich bei internationalen Talenten besonders beliebt.

Harold P. de Vladar, Gründer von Ribbon Biolabs , dem ersten Unternehmen, das sich auf die Hochdurchsatzproduktion komplexer DNA spezialisiert hat, bestätigt dies. „Sowohl die Biotech- als auch die Startup-Szene haben sich in Wien sehr gut entwickelt“, sagt der in Venezuela geborene Unternehmer. „Es sind viele Akteure vor Ort und es werden viele Fördermittel angeboten. Gleichzeitig ist der Wettbewerb um Talente in Wien – im Vergleich zu internationalen Biotech-Hotspots wie San Francisco oder Boston – noch nicht so extrem.“ "

Wie viele andere High-Tech-Startups benötigte auch Ribbon Biolabs in den ersten Jahren Finanzierung. Der Aufbau des Unternehmens konnte mit Projektmitteln der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und der Österreichischen Förderbank (aws) erfolgen. Besonders wertvoll war für de Vladar die persönliche Beratung durch die Austrian Business Agency (ABA) :

„Als Nicht-Österreicher ist es sehr hilfreich, hier lokale Unterstützung zu bekommen.“

Auch Brightmind.AI hat sich bewusst für Wien entschieden. „Zielmarkt USA, Wurzeln in Deutschland, Partner in Großbritannien – und doch war und ist Österreich nach gründlicher Analyse die erste Wahl als Standort für unser Tech-Startup“, sagt Tamara Gerbert, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Unternehmens , das eine auf künstlicher Intelligenz basierende Therapielösung für Migränepatienten auf den Markt bringen will.

Brightmind.AI möchte zunächst den US-Markt bedienen, das Team forscht und arbeitet jedoch in Österreich. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die konkreten Forschungsvorteile bei Finanzierung und Steuern sowie die schnelle Möglichkeit zur Vernetzung, dazu kurze Wege, ein starker Talentepool und umfangreiche Unterstützung durch öffentliche Stellen wie ABA und aws.

Ribbon Biolabs und Brightmind.AI sind typische Beispiele für Unternehmen, die unter die Fittiche des xista- Ökosystems genommen werden können. Der ehemalige IST Cube, der Innovationsfonds des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) , hat bereits 14 Startups mit einer Fördersumme von insgesamt 100 Millionen Euro in seinem Portfolio. xista science Ventures dient heute als Brücke zwischen Wissenschaft, Technologietransfer, Unternehmertum und Finanzierung für Unternehmen und stellt außerdem Labor- und Büroinfrastruktur bereit.

Ziel ist es, ein kollaboratives und dynamisches Umfeld für wissenschaftliche Gründer und innovative Unternehmen zu schaffen und ihnen Zugang zu Spitzenforschung und Ressourcen zu ermöglichen. So wie MedTech Sarcura , das in zwei Finanzierungsrunden mit Co-Investoren 9,5 Millionen Euro einsammeln konnte, um personalisierte Zelltherapien im industriellen Maßstab zu entwickeln.

Innovative Ideen werden auch von der österreichischen Regierung stark gefördert, etwa mit dem neuen FlexCo-Gesetz, das eine besondere Unternehmensform für Startups ermöglicht. Darüber hinaus zahlt der Staat forschenden Unternehmen einen unbegrenzten Steueraufschlag von 14 Prozent auf die Forschungs- und Entwicklungsausgaben.

Darüber hinaus werden das Klimaschutzministerium und das Wirtschaftsministerium 32 Millionen Euro in die anwendungsorientierte Spitzenforschung in den COMET-Zentren investieren, darunter auch in die Industrielle Biotechnologie am Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib).

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