Notfall am Abend oder Wochenende? Bei Beschwerden gehen viele direkt in die Notaufnahme – stundenlanges Warten inklusive. Ein neuer Gesetzentwurf soll Patienten gezielter zu Behandlungsorten lenken.

Bild vergrößern
Notaufnahme (Symbolbild)
Foto: Ella Wenzel / dpa / picture alliance
Die Notaufnahmen in deutschen Kliniken sind oft überfüllt. Künftig sollen Patientinnen und Patienten mit dringenden Anliegen gezielter in passende Behandlungsangebote gelenkt werden. Das soll ein Gesetzentwurf von Gesundheitsministerin Nina Warken (CSU) bewirken,der jetzt in die interne Abstimmung in der Bundesregierung gegeben wurde. Kernpunkt ist eine stärkere Steuerung über zentrale Anlaufstellen in Krankenhäusern und von überall per Telefon – hauptsächlich nachts und an Wochenenden,wenn normale Praxen geschlossen sind.
Konkret sollen flächendeckend an ausgewählten Klinikstandorten »integrierte Notfallzentren« entstehen,wie es aus Ministeriumskreisen hieß. Dort soll man je nach Dringlichkeit weitergeleitet werden. Ausgebaut werden sollen außerdem Ersteinschätzungen zur Dringlichkeit über die zentrale Telefonnummer 116 117. Zunächst berichtete die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«
über den Entwurf.
data-area="text" data-pos="13">
Die unterstützende Notdienstpraxis soll an Wochenenden von 9 bis 21 Uhr offen sein,Mittwoch und Freitag von 14 bis 21 Uhr und Montag,Dienstag und Donnerstag von 18 bis 21 Uhr.
Geplant ist auch ein Anreiz,vor dem Weg ins Krankenhaus zuerst bei der 116 117 anzurufen,wo man eine erste Einschätzung zur Dringlichkeit bekommt. Patientinnen und Patienten mit einem entsprechenden Nachweis sollen dann am zentralen Tresen in der Klinik bei gleichgewichtigen Beschwerden in der Regel schneller drankommen als sogenannte Selbsteinweiser,die direkt vorstellig werden.
esk/dpa