Wassermangel in Brandenburg Red-Bull-Dosenfabrik entfacht neuen Streit

Nov 6, 2025

Für eine geplante Dosenfabrik des Energydrink-Herstellers sollen 16 Hektar Kiefernwald abgeholzt werden. Das Millionenprojekt weckt noch andere Bedenken. Anwohner sind deshalb nun vor Gericht gezogen.

Ein Millionenprojekt von Red Bull und dem Fruchtsafthersteller Rauch trifft auf Widerstand

Foto: Leonhard Foeger / REUTERS

Die Transparenzplattform »Frag den Staat« hat zusammen mit Anwohnern gegen die brandenburgische Stadt Baruth/Mark geklagt. Grund sind Wasserverträge mit den Getränkeherstellern Red Bull und Rauch,die die Gemeinde bisher unter Verschluss hält. In der im Juli eingereichten Klageschrift fordert die zivilgesellschaftliche Organisation »Zugang zu den Verträgen« zwischen der Stadt und den Unternehmen. Zudem verlangt sie Informationen über die vereinbarte Fördermenge. Zuständig ist das Verwaltungsgericht Potsdam.

Bürgermeister Peter Ilk weigert sich,diese offenzulegen: »Die Verträge sind bilaterale Verträge zwischen zwei Vertragsparteien und insofern werden vertrauliche Informationen nicht öffentlich gemacht.«

Klage hat Vorgeschichte

Der Klage geht ein längerer Streit zwischen Red Bull,Rauch und der Gemeinde 50 Kilometer südlich von Berlin voraus. Vor zwei Jahren kauften die beiden Unternehmen die dort ansässige Brandenburger Urstromquelle. Damit sicherten sie sich 92 Prozent des jährlichen Grundwasser-Entnahmevolumens für die Herstellung von Energydrinks.

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Den anhaltenden Protest können Red Bull und Rauch nicht nachvollziehen. »Künftig wird nicht mehr Wasser verbraucht als zuvor bei der Brandenburger Urstromquelle«,versicherte Projektkoordinator Hofbauer. Es dürften pro Tag insgesamt 7000 Kubikmeter Wasser entnommen werden – je nach Bedarf 500 für die Bevölkerung und bis zu 6500 für das Werk.

abu/dpa