Mercedes-Benz, Ford, Renault, Nissan, Peugeot und Citroën: In London stehen Autohersteller vor Gericht, denen vorgeworfen wird, Abgaswerte manipuliert zu haben. Hunderttausende Autobesitzer hoffen auf Entschädigung in Milliardenhöhe.
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Protestierende vor dem Gericht in London am Montag
Foto: Carlos Jasso / AFP
In Großbritannien beginnt an diesem Montag der Prozess gegen eine Reihe von Autobauern,denen im Zuge des sogenannten Dieselskandals eine Manipulation der Abgaswerte ihrer Fahrzeuge vorgeworfen wird. In dem auf drei Monate angesetzten Gerichtsverfahren vor dem High Court in London soll die Frage geklärt werden,ob in Dieselautos von Mercedes-Benz,Ford,Renault,Nissan und den Stellantis-Marken Peugeot und Citroën eingebaute Systeme dazu dienten,die Abgasvorschriften zu umgehen.
Der Prozess gegen die fünf angeklagten Hersteller soll dabei auch einen Präzedenzfall für andere Hersteller schaffen und könnte den Weg für Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe ebnen. Die Klagen wurden im Namen von 1,6 Millionen Autofahrerinnen und Autofahrern gegen 14 Automobilhersteller eingereicht.
Der Dieselskandal war im September 2015 bekannt geworden. Volkswagen räumte damals ein,bei den Dieselmotoren von elf Millionen Autos der Marken Volkswagen,Seat,Audi und Skoda eine Software verbaut zu haben,die den Ausstoß von Stickoxid zwar auf dem Prüfstand senkte,nicht aber im Straßenverkehr.
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Der Londoner High Court hatte zuvor im Jahr 2020 festgestellt,dass Volkswagen verbotene Abschalteinrichtungen eingesetzt hatte,um Emissionsprüfungen zu manipulieren. Insgesamt zahlte Volkswagen im Zuge des Skandals mehr als 32 Milliarden Euro für Strafen,Fahrzeugumbauten und Entschädigungen,insbesondere in den USA.
kko/AFP