Greenpeace-Stellungnahme zu den EU-Fangquoten im Nordostatlantik

Chip Tech IDOPRESS
Dec 11, 2024

Nach zweitägigen Verhandlungen haben sich die EU-Fischereiminister:innen auf die Fangquoten im Nordostatlantik für 2025 und teils 2026 geeinigt. Zahlreiche Quoten, darunter auch die für den bereits stark überfischten Kabeljau, liegen erneut über den wissenschaftlichen Empfehlungen und verkennen das Vorsorgeprinzip. Für Greenpeace-Meeresbiologin Franziska Saalmann ist das besonders alarmierend, da neben Überfischung und Beifang

Nach zweitägigen Verhandlungen haben sich die EU-Fischereiminister:innen auf die Fangquoten im Nordostatlantik für 2025 und teils 2026 geeinigt. Zahlreiche Quoten,darunter auch die für den bereits stark überfischten Kabeljau,liegen erneut über den wissenschaftlichen Empfehlungen und verkennen das Vorsorgeprinzip. Für Greenpeace-Meeresbiologin Franziska Saalmann ist das besonders alarmierend,da neben Überfischung und Beifang auch die fatalen Folgen der Meereserhitzung die kritische Lage weiter verschärfen:

“Die Überfischung in der Nordsee geht auch 2025 nahezu ungebremst weiter. Statt eines Fangverbots für den vom Aussterben bedrohten Aal gibt es sogar während seiner Schonzeit weiterhin ein einmonatiges Schlupfloch für die Fischerei. Auch die geringeren Fangmengen für den Kabeljau in verschiedenen Teilen des Nordostatlantiks klingen zwar wie ein Fortschritt,reichen aber bei weitem nicht aus. Solange auch die fatalen Folgen der Meereserhitzung bei der Festlegung der Fangquoten vernachlässigt werden,bleiben sie unzureichend. Die steigenden Temperaturen zerstören Laichgebiete,ersticken den Nachwuchs und vernichten Fischeier.

Laut Koalitionsvertrag wollte die Bundesregierung eine wissenschaftsbasierte Zuteilung der Fangquoten einfordern. Die Chance auf die dringend notwendige Kursänderung hat Cem Özdemir als zuständiger Minister während seiner Amtsperiode verstreichen lassen. Fangmengen sind konsequent nach dem Vorsorgeprinzip zu bestimmen. Außerdem müssen Schutzgebiete vollständig von zerstörerischer Fischerei,wie der Grundschleppnetzfischerei,befreit werden. Nur so kann sich das Leben in den Meeren erholen.”

Für Rückfragen erreichen Sie Greenpeace-Meeresbiologin Franziska Saalmann Tel. 0170-7237313 oder [email protected],und Pressesprecherin Andi Nolte,Tel. 0175-2083755 oder [email protected]

Greenpeace Frankreich protestierte kürzlich im Ärmelkanal gegen zerstörerische Fischereipraktiken in Meeresschutzgebieten. Ziel der Aktion im November und Dezember 2024 war es,die Schäden durch Methoden wie Grundschleppnetzfischerei an empfindlichen Ökosystemen und der Lebensgrundlage lokaler Fischer:innen sichtbar zu machen. Bilder von der Aktion finden Sie hinter diesem Link: https://media.greenpeace.org/Share/s88acp54ws5q6t86djhbv785i86v4oe3

PM Greenpeace Deutschland e. V.