Die Situation ist gar nicht so selten. Von einem Tag auf den anderen ist man auf fremde Hilfe angewiesen, wenn sich nach Krankheit oder Klinikaufenthalt die täglichen Dinge in den eigenen vier Wänden nicht mehr erledigen lassen. Oder das Alter fordert seinen Tribut. Können Familienangehörige nicht einspringen oder möchte man den netten Nachbarn nicht zur ...
Die Situation ist gar nicht so selten. Von einem Tag auf den anderen ist man auf fremde Hilfe angewiesen,wenn sich nach Krankheit oder Klinikaufenthalt die täglichen Dinge in den eigenen vier Wänden nicht mehr erledigen lassen. Oder das Alter fordert seinen Tribut. Können Familienangehörige nicht einspringen oder möchte man den netten Nachbarn nicht zur Last fallen,dann kommen die Mitarbeiter der HerzWeberei in Eislingen ins Spiel. Über deren Arbeit und das Unternehmen informierten sich jetzt über 40 Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsunion bei einem Firmenbesuch.
Im Bürokomplex in der Eislinger Schillerstraße befinde sich seit einigen Jahren auch die Räume der HerzWeberei. Ihr Chef ist kein Unbekannter: Christof Weber,in Donzdorf aufgewachsener Torwart der Traditionself des VfB Stuttgart,hat sich vor fünf Jahren von der Idee,Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen,inspirieren lassen. Da die Menschen immer älter werden und oft alleine leben,kommt irgendwann auch mal der Punkt,an dem sie Hilfe brauchen. „Schließlich“,so sagt Christof Weber,„will man ja solange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben und nicht ins Heim.“ Weber gründete mit einem kleinen Team das Unternehmen und bezog Büros in der Ulmer Straße in Göppingen nahe der Sonnenbrücke. „Die große Schaufensterfront war ein Vorteil,da konnten wir die Vorbeifahrenden auf uns aufmerksam machen.“
Die Nachfrage nach kompetenter Hilfe wuchs rapide und mit ihr auch der Mitarbeiterstamm. Bis zu 70 Personen kümmerten sich um die Hilfesuchenden. Die schnelle Expansion hatte aber auch ihre Schattenseiten mit vielen menschlichen Enttäuschungen,wie Weber einräumt. Zeit,einen Schnitt zu machen und sich neu zu orientieren. Da kam ihm das Mietangebot in der Eislinger Schillerstraße gerade Recht. Weber zog um und eröffnete vor vier Jahren als HerzWeberei neu. „Es blieb aber dabei,dass wir keine medizinischen Leistungen anbieten,“ sagt der Firmenchef und ist stolz auf seine rund 60 Mitarbeiter,die rund 600 Menschen in den Landkreisen Göppingen,Esslingen,Ostalb und in einigen Bereichen im Rems-Murr betreuen.
Das Angebot der HerzWeberei ist in vier Bereiche aufgeteilt. Zum einen der Bereich Alltagshilfe. Hier unterstützen die Mitarbeiter im Haushalt,erledigen Einkäufe,übernehmen Erledigungen,begleiten zum Arzt oder anderen Terminen. Beim Pflegegrad-Service stehen die Mitarbeiter Hilfesuchenden vom Erstantrag bis zur Anerkennung des Pflegegrads zur Seite. In einem weiteren Bereich gibt es Pflege-Beratung nach § 37,3 SGB XI für eine bestmögliche Unterstützung,die auch entsprechend dokumentiert wird. Der vierte Bereich betrifft Fahrdienste. Hier ist die HerzWeberei zugelassen für verordnete Fahrten zum Arzt,zur Dialyse,zur Bestrahlung oder zur Reha. 27 Fahrzeuge stehen im Fuhrpark zur Verfügung.
Überwiegend sind es ältere Menschen,die sich auf die Serviceangebote der Herzweberei verlassen. Dabei unterstreicht Christof Weber,dass er auch die Auswahl seiner Mitarbeiter sehr großen Wert legt. „Sie müssen Herz zeigen und ein Herz für Fürsorge haben“,so der Ex-Vertragsfußballer. „Sie müssen auch deutsch sprechen und mit der schwäbischen Mentalität unserer Kunden zu Recht kommen“. Leider sei daran oft die Zusammenarbeit mit ausländischen Mitarbeitern gescheitert. „Das hat leider oft nicht gepasst,denn verständliche Kommunikation sei im Umgang mit älteren Menschen unumgänglich “,so Weber,der seinen Mitarbeitern ständige Weiterbildungen anbietet,um ihnen das Rüstzeug für ihre Einsätze mitzugeben.
Ralf Krieger,der stellvertretende Kreisvorsitzende der MIT,entlockte Christof Weber in einer Fragerunde noch viele detaillierte Informationen über die HerzWeberei. Dabei spielten dann auch Themen wie Mindestlohn,das Verhältnis zu den Krankenkassen oder das Vergütungssystem eine Rolle. Der informative Abend endete mit Gesprächen der MIT-Mitglieder mit Weber und untereinander bei einem schmackhaften Maultaschenessen und einem guten Tropfen Wein.
Foto (Rüdiger Gramsch): Ralf Krieger (l.),stellvertretender Vorsitzender der MIT im Kreis Göppingen,unterhält sich mit Christof Weber.
PM MIT Kreisverband Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung in der CDU Göppingen